Abby wohnt im Altersheim und soll gegen ihren Willen eine neue Zimmergenossin bekommen. Als jeder Versuch scheitert, die freundliche und genügsame Marilyn statthaft loszuwerden, lässt sie sich auf eine Wette mit ihr ein. Wer es zuerst schafft, bei der anderen den wunden Punkt zu treffen, darf bleiben. Wer verliert, räumt das Feld. Es folgt eine Reihe bitterböser und hinterlistiger Streiche, die von Verleumdung über Betäubung bis hin zu einem unfreiwilligen Fallschirmabsprung reichen. Abby und Marilyn schenken sich nichts und machen auch vor ihren Familien und dem Pfleger Scotty nicht halt. Ihre Wetteinsätze werden immer grenzwertiger. Abby wähnt sich schließlich als Gewinnerin, doch Marilyn hat immer noch ein Ass im Ärmel: Benjamin, Abbys verloren geglaubten Sohn.
David Lindsay-Abaire zeigt in Die Reißleine zwei sehr unterschiedliche und selbstbewusste Frauen, die jedes Altersklischee konterkarieren. Ihr mitreißender Wettkampf berührt bei allem Humor aber auch die Frage nach Freiheit und Selbstbestimmung im Alter. Mit seinem Stück stellt der Autor darüber hinaus die berechtigte Frage danach, wie wir im Alter leben wollen. Und eines wäre bewiesen: Es ist nie zu spät für den ersten Sprung aus 2.000 Metern Höhe.
Vorstellungsdauer: ca. zwei Stunden inkl. Pause (20 Min.)
Foto: Anatol Kotte
‚Die Reißleine‘ ist makaber, lustig, aber geht auch ans Herz.Hamburger Abendblatt
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