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Selbstverständlich gelten die Geschwister Scholl zu Recht als Ikonen des an humanistischen Werten orientierten Widerstands junger Menschen gegen die Barbarei des Nationalsozialismus in Hitlerdeutschland.
Aber sie waren zu Lebzeiten noch so vieles mehr als nur Ikonen. Sie waren eben junge Menschen aus Fleisch und Blut – und diesem Phänomen wird die neue Inszenierung der Hamburger Kammerspiele, mit Premiere genau 80 Jahre nach der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“ mit frischem Blick auf besondere Weise nachspüren. Da gibt es viel Unbekanntes, Spannendes und Überraschendes hinter der allgemeinen Heldenverehrung zu entdecken!

Wer weiß heute noch, dass die Geschwister nicht immer schon Antifaschist*innen waren, sondern begeistert in der „Hitlerjugend“ engagiert? Sophie sogar sieben Jahre lang, und damit aktiver als gesetzlich vorgeschrieben. Wem ist bewusst, dass Sophies älterer Bruder Hans über ein Jahr, eine homosexuelle Beziehung lebte und Sophie leidenschaftliche Aktzeichnerin war, schon sechzehnjährig über viele Jahre mit einem reiferen Wehrmachtsoffizier liiert war, aber auch eine gleichaltrige Freundin begehrte, und parallel in das Mitglied der „Weißen Rose“ Alexander Schmorell verliebt war? Wer weiß wirklich, dass Hans als Soldat ein halbes Jahr am „Russlandfeldzug“ teilnahm und Sophie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin machte. Wer hätte gedacht, dass Hans der Gründer der „Weißen Rose“ und alleiniger Verfasser der ersten Flugblätter war und dass Sophie erst Jahre später zur Widerstandsgruppe dazustieß? Wem ist tatsächlich bekannt, dass Sophie eine fast manische Gottes– und Sinnsucherin war, eine grandiose Briefschreiberin, ein Bücherwurm – und dass diese am liebsten gar nicht als Mensch auf der Welt existiert hätte, sondern noch lieber ein Stück Baumrinde gewesen wäre? Dass sie mehrere Instrumente spielen konnte, Pfeife rauchte, gerne Alkohol trank, eine wilde Autofahrerin war, und als erstes Mädchen in Ulm eine Herrenfrisur, den „Bubikopf“ trug, weshalb sie im Freundeskreis „der Soffer“ genannt wurde?

Das sechsköpfige Ensemble macht diese außergewöhnlichen Lebenslinien sinnlich und eindringlich erlebbar.

Die Vorstellungen am 10., 11. und 12.03.2023 müssen leider krankheitsbedingt entfallen.

Hier geht es zum Premierenbericht des NDR Hamburg Journal.

Hören Sie hier den Premierenbericht von Peter Helling (freier Journalist für NDR 90,3):

 

Mit freundlicher Unterstützung von

 

 

 

 

Foto: Anatol Kotte

Ohne Pathos, ganz schlicht und zeitlos, hat diese ‚Weiße Rose‘ das Publikum berührt.“NDR Hamburg Journal

Marie Schulte-Werning und Lennart Hillmann spielen mit großer Frische (…) Man nimmt ihnen die jugendliche Begeisterung, diesen manchmal ans Fanatische grenzenden Ehrgeiz ab.Peter Helling, NDR 90,3

(Regisseur Sewan Latchinian) gelingt es, diese mutigen Menschen in die Gegenwart zu ziehen. Das liegt vor allem am lebendigen Ensemblespiel.Peter Helling, NDR 90,3

Der Abend vermeidet falsches Pathos und macht deutlich: dies hier sind Menschen wie wir; auch ein beunruhigender Befund. Peter Helling, NDR 90,3

Preise

Kategorie B
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